Keywords:
Finanzen, technische Analyse, risikoreiches Portfolio, Trading-Strategie
Wie bereits in unserem früheren Bericht "Traderstrategie für den aktuellen Markt" ausgeführt, erzielte Investtechs Trader-Portfolio im Jahr 2003, als der Markt sich das letzte Mal nach einem starken Kursverfall drehte, eine sehr hohe Rendite. Der Erfolg war damals darauf zurückzuführen, dass auf eine geringe Anzahl von Aktien gesetzt wurde, deren technische Indikatoren auf eine baldige Wende schließen ließen bzw. die bereits Kaufsignale basierend auf Kursformationen, Unterstützung und Widerstand und Entwicklung des Handelsvolumens ausgelöst hatten. Darüber hinaus wurden Insiderhandelsanalysen aktiv eingesetzt, um Aktien von Schlüsselpersonen herauszufiltern, deren Transaktionen ihren Glauben an die fundamentale Entwicklung ihrer Unternehmen widerspiegelten.
Der jüngste Aufschwung des Marktes lässt darauf schließen, dass die Talsohle für dieses Mal durchschritten wurde. Die aktuelle Situation ist ähnlich gelagert wie 2003. Dieser Bericht geht darauf ein, wie Investtechs Trader-Portfolios für Norwegen und Schweden bisher abgeschnitten haben, und beschreibt eine Strategie, mit der unserer Einschätzung nach in der nächsten Zeit gute Anlageergebnisse zu erzielen sein werden. Der Bericht bietet somit eine nützliche Hilfestellung für Anleger, die eine aktive Strategie basierend auf technischen Analysen und mit Hilfe des Leistungsangebots von Investtech einsetzen möchten.
Die Portfolios bestehen aus Aktien, die nach Ansicht der Analysten von Investtech auf kurze Sicht das höchste Gewinnpotenzial bieten. Im Rahmen eines aktiven Stock-Picking werden Aktien ausgewählt, die Kaufsignale ausgelöst haben und technisch positiv sind, sowie Aktien, die sich in einer Konsolidierungsphase befinden oder unverhältnismäßig stark gefallen sind und deren Entwicklung des Handelsvolumens, RSI oder Insidertradings auf eine baldige Wende schließen lassen. Die Portfolios steigen generell sehr früh in die Aktien ein, nehmen Gewinne relativ rasch mit und steigen bei Verlusten sehr schnell aus. Dabei wird meist ein hohes Risiko eingegangen, insbesondere wenn der Gesamtmarkt positiv eingeschätzt wird.
Die Trader-Portfolios werden einmal wöchentlich aktualisiert, jeweils vor Eröffnung der Börse in Norwegen (freitags) und Schweden (mittwochs). Die Analysten von Investtech gehen dabei auf der Suche nach guten Kaufoptionen den Markt komplett durch. Die wichtigsten Instrumente sind die Top50 basierend auf Gesamtanalyse, Insidertradings und Handelsmöglichkeiten. Darüber hinaus werden unter anderem auch die Signale und die letzten zehn Titel des Tages einbezogen.
Die Portfolios umfassen in der Regel 5-6 Aktien, wobei jede Aktie im Schnitt rund zwei Wochen gehalten wird. Die aktuelle Strategie ist dieselbe wie jene, die 2003 für das norwegische Trader-Portfolio angewandt wurde.
Die Trader-Portfolios sind als Beispiel dafür gedacht, wie die Systeme von Investtech für aktives Trading eingesetzt werden können. Diese Musterportfolios direkt umzusetzen kann schwierig sein, und aktive Trader möchten den Markt eventuell täglich auswerten bzw. öfter umschichten als dies bei den Musterportfolios der Fall ist. Die Trader-Portfolios sind daher in erster Liste als Beispiele und Inspirationsquellen zu verstehen, um den Gebrauch der zugrunde liegenden Hilfsmittel und Methoden zu erlernen.
Das letzte Mal, dass sich die Börse nach einem starken Kursrutsch gedreht hat, war 2003. Der norwegische Leitindex legte in dem Jahr um 48 %, der OMX Stockholm PI um 30 % zu. Die aktuelle Situation präsentiert sich sehr ähnlich wie 2003. Die Börse ist letztes Jahr stark gefallen, hat sich jetzt jedoch gedreht. Es liegen technische Kaufsignale vor und die Insideranalysen sind positiv.
Die Rendite des norwegischen Trader-Portfolios für 2003 ist dem Bericht zu entnehmen. Trader-Strategie für den aktuellen Markt vom 3. November 2008. Das Portfolio verzeichnete damals für das Jahr eine Rendite von 302 % (nach Abzug von 0,2 % Nebenkosten je Transaktion). Dies wurde anhand von insgesamt 136 Aktientransaktionen erzielt. Jede Aktie wurde durchschnittlich 9 Tage im Portfolio gehalten und verzeichnete eine Rendite von 6,21 % nach Abzug der Nebenkosten.
Zum 30. April hat das schwedische Trader-Portfolio eine Rendite nach Abzug der Nebenkosten von 74 % erzielt. Das sind 58 Prozentpunkte über dem OMX Stockholm PI. Das norwegische Trader-Portfolio hat eine Rendite von 20 % nach Nebenkosten erzielt, 8 Prozentpunkte über dem norwegischen Leitindex. Die durchschnittliche Rendite je Investment betrug 9,09 % für Schweden und 3,76 % für Norwegen.
Die obigen Charts veranschaulichen die Rendite vor Nebenkosten für die Trader-Portfolios in Stockholm und Oslo vom 1. Januar bis 30. April 2009.
Alles deutet darauf hin, dass sich die erfreuliche Entwicklung im Mai fortsetzen wird, wobei die vorläufige Gesamtrendite nach Nebenkosten zum 7. Mai bei 84 % für Schweden und 35 % für Norwegen liegt.
Im Folgenden werden die Merkmale der Portfolio-Aktien von 2003 beschrieben. Unsere Strategie für 2009 gleicht jener, die wir 2003 angewandt haben, sodass die Angaben auch für die Portfolios von 2009 gelten. Es werden Beispiele speziell auch für 2009 angeführt.
Aktives Stock-Picking:Was zunächst auffällt ist der Umstand, dass die Portfolios sehr kurzfristig sind. Jede Aktie wurde 2003 im Schnitt nur 9 Tage gehalten, in diesem Jahr sind es bisher ca. 14 Tage. Die Portfolios sind stets auf der Suche nach den "allerbesten" Aktien gewesen, weshalb auch positive Aktien herausgenommen wurden, wenn die erwartete Rendite anderer Aktien höher war.
Hohes Volatilitätsrisiko: Auffallend ist auch das hohe Risiko der Portfolioaktien. Viele Aktien wiesen eine jährliche Volatilität von 100 % auf, bei einem Medianwert von 63 %.
Viele Small- und Mid-Caps: Das Portfolio umfasste ein Mix aus Aktien von kleinen, mittleren und großen Unternehmen. Der Schwerpunkt lag jedoch auf Small- und Mid-Caps. 2003 betrug der Medianwert des täglichen Umsatzes 2,8 Mio. NOK bei der Aufnahme der Aktien ins Portfolio und 3,8 Mio. NOK bei ihrem Verkauf.
Positive Insidertradings: Die meisten Aktien waren bei ihrer Aufnahme ins Portfolio insidertechnisch positiv. Manche wurden abgestoßen, nachdem die Insider verkauft hatten, aber die meisten waren bei ihrem Verkauf von den Insidertradings her weiterhin positiv.
Positive Entwicklung des Handelsvolumens: Nahezu alle Aktien wiesen bei ihrer Aufnahme ins Portfolio eine positive Entwicklung des Handelsvolumens auf. Positiv bedeutet dabei, dass sie bei geringen Umsätzen gefallen oder bei hohen Umsätzen gestiegen sind. Es kann aber auch sein, dass sie hohe Umsätze nahe früheren Spitzen und geringe Umsätze an den Tiefs im Kurschart aufwiesen.
BIRD ist ein gutes Beispiel für eine solche Aktie.
Beispiele von 2009:
BOL,
QEC.
Formationsbedingtes Kaufssignal: Viele Aktien wurden aufgrund von Kaufsignalen aus Formationen in den kurzfristigen Charts aufgenommen, so zum Beispiel
NHY.
Insbesondere eine leichte Gegenreaktion nach dem Kaufsignal, bei zugleich positiver Entwicklung des Handelsvolumens, gilt als gutes Signal.
Beispiele von 2009:
GUNN,
ASC.
Kurs nahe am Tief bei steigendem Trend: Einige Monate nachdem die Börse 2003 ihren Tiefststand erreicht hatte, wiesen viele Aktien in den kurzfristigen Charts steigende Trendkanäle auf. Viele Portfolioaktien wurden aufgenommen, als sich ihr Kurs nahe der unteren Begrenzung dieser Kanäle bewegte, da dies auf einen Kursanstieg schließen lässt.
Zum Beispiel:
ACTA.
Beispiele von 2009:
NEO,
FUNCOM.
Kurs nahe an der Unterstützung: Ein Teil der Aktien wurde aufgenommen, als sie entweder im mittel- oder im kurzfristigen Chart nahe an der Unterstützungslinie lagen. Zu einem frühen Zeitpunkt war dies eine riskante Strategie, da ein Ausbruch nach unten ein Verkaufssignal ausgelöst und damit häufig einen Verlust bedeutet hätte. Nachdem der steigende Markt jedoch an Breite gewann und der Optimismus zunahm, erwies sich das jedoch als sehr gute Strategie, siehe z.B.
EXPERT.
Beispiele von 2009:
NOBI,
BOL,
EMS.
Durchbruch des Widerstands nach oben: Im Verlauf des Jahres 2003 waren die Kurse wieder bis an die Widerstandsniveaus früherer Kursnotierungen gestiegen. Beim Durchbruch eines Widerstands wird ein Kaufsignal ausgelöst. Insbesondere wenn dies bei steigendem Handelsvolumen geschah, wurde die Aktie häufig ins Trader-Portfolio genommen. Einige der besten Investments wurden genau nach diesem Kriterium getätigt, siehe z.B.
STB.
Beispiele von 2009:
MICR,
AUSS.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Portfolioaktien im Jahr 2003, ebenso wie jene, die wir 2009 bisher in den Trader-Portfolios hatten, sowohl von den technischen Kriterien als auch von den Insidertradings her positiv waren. Das trifft insbesondere auf die kurzfristigen Charts zu. Dabei wurde schwerpunktmäßig auf Volumenentwicklung und Candlestick-Charts, Unterstützungsniveaus, durchbrochene Widerstände und Signale aus Kursformationen geachtet.
Es wurden laufend die besten Aktien gekauft, und das bestimmte auch, welche verkauft wurden (im Gegensatz zu der Strategie, dass eine Aktie so lange gehalten wird, wie sie technisch positiv ist, so wie dies bei Musterportfolios üblicherweise der Fall ist).
Die jetzige Situation präsentiert sich weiterhin ähnlich wie in 2003, und die den Trader-Portfolios zugrunde liegende Strategie hat zu einer attraktiven Outperformance geführt. Das Trader-Portfolio behauptete sich im Jahresverlauf 2003 sehr gut, auch lange nachdem die Börse die Talsohle erreicht und wieder auf dem Weg nach oben war. Dasselbe wird unserer Einschätzung nach auch auf die aktuelle Situation zutreffen.
Derzeit liegen immer noch viele Titel erheblich unter ihren Höchstständen von 2008. Einige sind vielleicht 50 % oder 100 % seit ihrem Tief gestiegen, aber wenn sie zuvor um 90 % gefallen waren, liegen sie derzeit immer noch 80-85 % unter ihrem Höchststand. Das Kurssteigerungspotenzial ist bei einer Reihe von Unternehmen daher weiterhin sehr groß.
Die Insider sind schon seit längerer Zeit auf der Käuferseite aktiv. Investtechs Insiderbarometer für Norwegen und Schweden zeigen ganze 80-90 % Käufe bei den Transaktionen im letzten Quartal, und fast gleich viel für das letzte Jahr. Dies Käufe weisen darauf hin, dass viele Insider ihre eigenen Unternehmen positiv einschätzen und die fundamentalen Verhältnisse vielleicht nicht so düster sind wie von vielen befürchtet.
Zugleich beobachten wir auch einen wiederkehrenden Optimismus unter den Anlegern. Nach dem Tiefstand von weniger als 5 % Optimisten vor Weihnachten im Vorjahr ist der Anteil der Optimisten, gemessen anhand der Hausse-Indizes von Investtech, zum 6. Mai auf rund 50 % für Norwegen und 70 % für Schweden gestiegen.
Die Anleger sehen langsam wieder das langfristig höhere Gewinnpotenzial des Aktienmarktes und nicht nur das kurzfristige Risiko. Das führt dazu, dass wieder Geld in den Markt fließt. Dadurch wird es zu verschiedenen Zeiten für verschiedene Unternehmen zu Kaufsignalen kommen. Durch Einsatz der technischen Analyse auf kurze Sicht erkennt man, wo sich der Nachrichtenfluss zu drehen beginnt, wo der Optimismus am stärksten steigt und das Geld hereinfließt, und kann dort vor den meisten anderen zuschlagen.
Die technischen Charts zeigen festgestellte Trends, Entwicklung des Handelsvolumens, Unterstützung und Widerstand, Formationen etc. an. Sobald man einzelne Titel gefunden hat, an denen man interessiert ist, sind diese Charts das Mittel der Wahl, um geeignete Limits und das Timing von Kauf und Verkauf festzulegen.
Der Menüpunkt Signale vermittelt einen Überblick über Aktien, die Kaufsignale aus verschiedenen Indikatoren heraus ausgelöst haben, zum Beispiel Doppel-Boden-Formationen. Dafür benötigt man das Professional-Abonnement.
Top50 gibt die Aktien an, die aus technischer Sicht, eventuell unter Einbeziehung von Insiderkriterien, am positivsten sind, Aktien, die sich in steigenden Trends befinden, sich nahe an der Unterstützung bewegen oder den Widerstand durchbrochen haben und eine positive Entwicklung des Handelsvolumens aufweisen, werden in dieser Liste weit oben rangieren. Die kurzfristige Liste gilt als die relevanteste, eventuell kann man ergänzend noch die Liste basierend auf der Gesamtanalyse hinzuziehen, da darin auch die Insidertradings erfasst sind. Dafür benötigt man das Trader- bzw. das Professional-Abonnement. Top50 auf mittlere Sicht (Investor-Abonnement) gilt ebenfalls als sehr nützlich, am meisten jedoch wenn der Aufwärtstrend schon seit einiger Zeit anhält.
Handelsmöglichkeiten gibt Aktien an, die starke Kombinationen verschiedener technischer Kriterien aufweisen. Hier werden auch Vorschläge für günstige Kaufkurse, Stop-Loss-Limits und Kursziele angegeben. Dieser Dienst ist für Professional-Abonnenten zugänglich.
Die Trader-Portfolios werden für Schweden jeden Mittwoch und für Norwegen jeden Freitag aktualisiert. Hier finden Sie Anregungen für potenzielle Kaufkandidaten. Die Portfolios eins zu eins zu übernehmen ist allerdings nicht unbedingt zu empfehlen, da sich einzelne Aktien sehr schnell entwickeln können. Häufig wird es sich eher bewähren, wenn man ähnliche Aktien zu finden versucht oder Limits setzt und innerhalb von 1 oder 2 Tagen kauft statt allzu aggressiv einsteigen zu wollen.
Die Rankinglisten der Aktien, die bezüglich Insidertradings am positivsten sind, bieten oft gute Anregungen für Aktien, die fundamental positiv sind. Diese würde man zum Beispiel kaufen, wenn sie technisch ebenfalls positiv sind oder das Volumen und/oder der RSI auf eine bevorstehende Wende nach oben hinweist. Das I-Symbol auf den Chartseiten gibt Einzelheiten zu Insidertradings für die jeweilige Aktie an.
Die Anlageempfehlungen werden von Investtech.com AS ("Investtech") ausgearbeitet. Investtech übernimmt keine Haftung für die Vollständigkeit oder Richtigkeit der jeweiligen Analyse. Ein etwaiges Engagement aufgrund der aus den Analysen resultierenden Empfehlungen/Signale erfolgt zur Gänze für Rechnung und Risiko des Anlegers. Investtech haftet nicht für Verluste, die sich direkt oder indirekt infolge der Nutzung von Investtechs Analysen ergeben. Angaben zu etwaigen Interessenkonflikten gehen stets aus der Anlageempfehlung hervor. Weitere Informationen zu Investtechs Analysen finden Sie unter disclaimer.
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